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Wir werden oft gefragt nach welchen Kriterien wir unsere Ziele wählen und was es bei der Reiseplanung zu beachten gilt, deshalb haben wir hier für euch einmal ein paar Punkte zusammengefasst. Wir sind stets bemüht den Massentourismus zu meiden und abgelegene Orte und unberührte Natur zu entdecken. Aber unser Weg dorthin führt uns natürlich auch oft durch große Metropolen. Der Mix macht’s. Wir lieben die Abwechslung und die Bewegung und sind dabei so low-budget-mäßig wie möglich unterwegs. Die Unterkünfte an den schönsten Orten der Welt haben oft nicht viel zu bieten, aber man muss sich immer vor Augen halten, dass das, was die Menschen dort für uns leisten, oft mehr ist als ihnen privat zur Verfügung steht. Wenn die Insel so klein ist, dass es nicht einmal Straßen gibt, dann kann man nicht erwarten, dass die Strandhütte eine Minibar hat. Wir reisen schließlich nicht ans andere Ende der Welt, um die 5-Sterne-Hotelanlage für zwei Wochen von Innen zu sehen. Das ist eben nicht unser Stil. Wir möchten das Land mit seinen Menschen und Kulturen erleben.

Eine winzige Insel mitten im türkisen Ozean. Das muss das Paradies sein!

Flüge buchen!

Die erste Hürde ist für uns immer das Buchen der großen Flüge. Also Hin- und Rückflug. Einen Rückflug nachweisen zu können macht das Reisen in einigen Ländern deutlich entspannter. Meistens ist das bei uns ein Gabelflug. Der Ort unserer Ankunft entspricht also nicht dem des Rückfluges. Der kostet meist ein bisschen mehr als ein normaler Flug, aber dadurch erspart man sich wiederum einiges an Wegstrecke vor Ort und die damit verbundenen Reisekosten. So schön die Idee eines One-Way-Tickets nach Asien auch sein mag, irgendwann müssen die meisten von uns auch wieder nach Hause. Es sei denn man hat tatsächlich vor eine längere Zeit zu reisen und kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, wann und wo die Reise endet. Das hingegen ist wieder eine ganz andere Geschichte und da wir beide gerne unsere Jobs behalten möchten, wissen wir auch ganz genau wie lange unsere Reisen dauern. Ein Gabelflug schafft also den idealen Kompromiss zwischen Kosteneffizienz und spontaner Flexibilität!

Das ehemalige Sklavenviertel erstrahlt in bunten Farben

 

Organisation und Planung

Das A und O einer jeden Reise ist die Planung. Jaja, die tollsten Abenteuer passieren natürlich spontan, aber niemand kommt an einem Freitag Nachmittag spontan auf die Idee „Lass uns mal schnell nach Thailand fliegen!“. Ein gewisses Grundgerüst sollte daher schon etwas länger im Voraus aufgebaut werden. Schon allein weil man dadurch unnötige Kosten sparen kann. Auch Ulli und ich haben mehr oder weniger normale Jobs. Daher ist das Thema Zeit und Geld für uns auch sehr wichtig. Durch meine Selbständigkeit bin ich zeitlich etwas flexibler, aber Ulli hat, wie die meisten, nur eine begrenzte Anzahl an Urlaubstagen und die wollen natürlich möglichst effizient genutzt werden. Je nach Ankunfts- und Abflugort sollte man sich auf jeden Fall informieren, ob das Überqueren von Landesgrenzen möglich ist, eventuelle Visa benötigt werden und welche Reisemöglichkeiten es vor Ort gibt. Nichts ist unangenehmer als nach der Buchung eines Gabelfluges festzustellen, dass es unmöglich ist den Rückflug zu erreichen. Google ist dein Freund, logisch, aber auch Personen vor Ort können sehr hilfreich sein. Oft reisen wir an Orte, die nicht gerade hochfrequentierte Reiseziele sind. Da kann es durchaus hilfreich sein, sich Tipps von Einheimischen einzuholen.
Im nächsten Schritt buchen wir die erste Unterkunft. Nach einem 20 Stunden Flug kann ich mir meist Schöneres vorstellen als abends in einem fremden Land mit 15kg auf dem Rücken durch die Stadt zu laufen auf der Suche nach einem Bett. Die erste Unterkunft sollte also safe sein. Und damit haben wir unseren Ansprechpartner. Viele Hotels, Hostels oder Gästehäuser bieten Shuttlebusse an oder haben eigene Fahrer und können uns Angebote machen, die wir im Internet nicht finden würden. Die restliche Planung der Reise hängt dann ganz davon ab, ob wir bestimmte Wünsche haben oder bestimmte Orte unbedingt sehen möchten. Aber eigentlich lassen wir uns dann eher treiben. Auf dem Weg trifft man Reisende, tauscht sich aus und bekommt Tipps. Durch den Gabelflug haben wir schonmal eine grobe Richtung vorgegeben. Die Sache mit dem Erreichen des Rückfluges bringt natürlich auch eine gewisse Portion Nervenkitzel mit sich. Einerseits hat man während der Reise stets ein Ziel vor Augen und nicht den Druck im Nacken den gesamten Weg wieder zurückreisen zu müssen, andererseits können auch Dinge schief gehen. Flüge können ausfallen. Züge und Busse einfach grundlos heute nicht fahren. Oder die Natur macht einem einen Strich durch die Rechnung. In diesen Fällen sollte man nicht die Nerven verlieren und einen Plan B aus dem Ärmel zaubern. Je früher auf der Reise solche Zwischenfälle auftreten, desto einfacher ist es natürlich darauf zu reagieren, aber grundsätzlich empfiehlt es sich immer ein paar Puffertage einzubauen. Gerade bei wichtigen Terminen wie dem Rückflug sollte man nicht allzu knapp kalkulieren.

Marokkanische Landschaft mit Wolken

Wann?

Auch die Reisezeit fällt beim finanziellen Aspekt ins Gewicht. In erster Linie muss man sich bewusst machen, dass jedes Land seine eigene „optimale“ Reisezeit hat. Das ist natürlich sehr allgemein ausgedrückt und hängt schlussendlich vom persönlichen Geschmack ab. Aber das gibt einem schon einmal einen groben Überblick, wann die wärmsten/kältesten, hellsten/dunkelsten oder trockensten/feuchtesten Monate im Jahr sind. Wir mögen es zum Beispiel am liebsten tropisch warm in Äquator Nähe. Während der Regenzeit in einer Hängematte im Dschungel von Costa Rica zu liegen kann aber auch schön sein. Unsere Lieblings Reiseziele jedoch bieten meist in den deutschen Wintermonaten die besten Reisebedingungen. Das bringt zwei sehr schöne Pluspunkte mit sich: Zum einen sind das Zeiträume, in denen am Arbeitsplatz sonst kaum jemand Urlaub einreicht, da die meisten ihren großen Urlaub im Sommer nehmen, und außerdem verkürzen wir so die kalten Tage in Deutschland.

Grand Central Terminal in NYC

Wohin?

Das „wohin?“ ist für uns das aller wichtigste. Die meisten unserer Reiseziele finden wir nicht durch das Schmökern der Pauschalangebote im Ausgangsbereich beim Discounter. Wir lassen uns auch nicht von den neusten Schnäppchen Angeboten im Internet locken. Uns ist es nicht wichtig einen günstigen Flug irgendwohin zu ergattern, frei nach dem Motto „Hauptsache weg!“. Wir wollen nicht nur weg, sondern wir wollen entdecken! Und zu solch einer Entdeckungsreise gehört auch die Recherche im Vorfeld. Schöne Inspirationsquellen hierfür sind natürlich diverse Social Media Plattformen wie Instagram und co. Oder Manchmal reicht auch ein Nachmittag auf Google Maps, um uns auf neue Ideen zu bringen. Immer auf der Suche nach blinden Flecken auf unserer Karte. Und das meinen wir wörtlich. Unsere Scratch-Map an der Wand soll ja schließlich irgendwann einmal vollständig freigerubbelt sein.

Antilope im Morgengrauen

Wie?

Nachdem sich dann ein Ziel in der näheren Auswahl befindet und wir das Internet durchforstet haben nach Informationen, Bildern und Sehenswertem, kümmern wir uns um das „wie?“. Die schönsten und unberührtesten Landstriche sind meist nicht durch einen Direktflug mit dem A380 zu erreichen. Und das ist auch gut so. Dann müssen wir eben die nächstgelegenen größere Stadt ansteuern und uns von dort aus den Weg bahnen. Und schon werden aus einem Reiseziel plötzlich ganz viele und daraus entsteht dann eine Rundreise mit Gabelflug!
Wenn wir reisen, dann sind wir unterwegs. Ständig. Wir versuchen stets möglichst viel zu sehen und zu erleben. Was zur Folge hat, dass wir oft nicht mehr als ein paar Tage an einem Ort verbringen, bevor wir weiterziehen. Mit Erholung hat das dann meist nichts zu tun. Nach einer großen Reise sind wir quasi direkt wieder urlaubsreif! Selten bereisen wir ein Land mehr als einmal. Das ist ungefähr so wie mit Filmen. Jeder von uns hat den ein oder anderen Lieblingsfilm bereits mehr als nur einmal gesehen. Aber immer die gleichen Filme rauf und runter zu schauen wird auf Dauer auch langweilig. Wieso also sollte man immer wieder in dasselbe Land reisen, wenn es doch noch so viele wundervolle Orte auf der Welt gibt? Natürlich kann es Spaß machen die Dialoge eines Filmes mitsprechen zu können. Doch mit der Zeit verblasst die Illusion der perfekten Filmwelt und man entdeckt die ersten Fehler. Das gleiche passiert mit fremden Ländern und Kulturen. Es kann eine unheimliche Bereicherung sein ein Land wirklich tiefgründig zu erleben, doch dadurch entdeckt man oft auch Schattenseiten. Die Filmfehler der Realität. Sie brechen die Illusion und sorgen für einen faden Beigeschmack. Manchmal reicht es doch auch für 90 Minuten in eine perfekte Filmwelt einzutauchen und danach mit einem guten Gefühl das Kino zu verlassen!